Livorno ist nicht nur irgendeine kleine Stadt. Die Kleinstadt und die Umgebung diente damals den Filmen "Sie nannten Ihn Mücke" und "Der Bomber" als Kulisse.
Die Docks des Industriehafens von Livorno, die Kanäle des Bezirks "La Venezia", die Strandpromenade von Marina di Pisa und viele andere in den beiden Filmen verewigte Plätze haben sich nicht wesentlich verändert, und wenn man sie besucht, fühlt man sich, als würde man in eines der vielen Abenteuer unseres Helden projiziert. Um die Vereinigung zwischen dem inzwischen verstorbenen Schauspieler und diesen faszinierenden Orten zu würdigen, haben die Verwalter der Facebook-Seite „Noi che non dimentichiamo Bud Spencer“ in Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Stadt Livorno beschlossen, an der Strandpromenade eine Statue zu errichten, die den berühmten und beliebten Bud darstellt. Die Statue wurde von dem bekannten Viareggio-Künstler Fabrizio Galli geschaffen, der für seine Teilnahme am Karneval von Viareggio bekannt ist.
Wir fragten unseren Übersetzer Matteo, der auch gebürtig aus Livorno in der Toskana stammt sowie die Heyse Brüder, ob sie nicht persönlich zu den Feierlichkeiten dort beiwohnen möchten und es klappte.
Der Sommertag war in Livorno war im wahrsten Sinne des Wortes ein Tag zum Sonneputzen. Die Sonne schien den ganzen Tag und man hatte das Gefühl, dass ganz Livorno an diesem Tag auf der mehrere Kilometer langen Strandpromenade unterwegs war. Auf der "Via Italia" herrschte jedenfalls ein hoffnungsloser Verkehr und die gesamte Straße war komplett zugeparkt. Als die Heyse Brüder dort angekommen sind, hingen mehrere Plakate und auch andere Gäste waren schon zugegend. Nur von der Statue war weit und breit keine Spur. Zum Glück war es noch früh genug und Matteo war schon am richtigen Ort und konnte den durchgeben, so dass sie sich noch treffen konnten. Der Standort hatte sich kurzfristig noch ein mal geändert.
Die Einweihungszeremonie fand am Sonntag, den 2. Juni, in Anwesenheit des Bürgermeisters von Livorno Filippo Nogarin statt, der uns erzählte: "Ich bin ein großer Bud-Fan! Das war ich schon immer. Meine Mutter sagte immer, dass ich nie erwachsen sein werde, denn jedes mal, wenn ich Zwei wie Pech und Schwefel sah, ist es, als wäre es das erste Mal. Als Riccardo Minetti, der Verwalter der italienischen Fanpages, mich um die Installation einer Bud-Statue in Livorno bat, konnte ich nicht widerstehen! Und die herzliche Reaktion der Bürger bestätigt die unbestreitbare Liebe, die das Publikum zu diesem großen Charakter hat.
Es war ein echtes Treffen von Bud-Fans am Tyrrhenischen Meer. Und wir waren wirklich in guter Gesellschaft! In der fröhlichen und festlichen Menge trafen wir tatsächlich Maurizio De Angelis von Oliver Onions, bereits schon unsere Gäste in Deutschland auf dem Festival, die sich auch an Bud erinnerten: "Ein Mann von großer Menschlichkeit und Sensibilität. Er war nicht nur ein Schauspieler, sondern ein echter Charakterstar. Er war auch ein geborener Musiker. Er hatte Musik im Blut. Er arbeitete auch mit uns im Studio und dank der Begeisterung, die er in seine Arbeit gesteckt hat, war es wie eine Brücke, die eine besondere Verbindung zwischen dem Regisseur, den Schauspielern und uns Musikern herstellte. Unsere Beziehung war nicht nur professionell. Er war ein Freund. Ich erinnere mich noch mit großer Freude an unsere endlosen Abendessen...." Unser Freund Alberto Baldisserotto, ein berühmter Illustrator, war ebenfalls bei der Feier anwesend. Alberto, der seit Jahren mit Bud & Terence zusammenarbeitet, hat zu diesem besonderen Anlass ein Porträt von Bomber vor der Kulisse des Livorno-Meeres geschaffen.
Zwei Ehrengäste des Abends fehlten noch, Cristiana und Diamante Pedersoli, die beiden Töchter von Bud. Während des Gesprächs zwischen Matteo und den Heysebrüdern fuhr plötzlich ein Ford Escort MK 1 durch die Massen. Der Wagen war dem von Bud Spencer aus Zwei wie Pech und Schwefel nachempfunden und brachte die beiden Pedersoli-Töchter zur Statue. Hierbei handelte es sich um ein weiteres nach gebautes Auto. Unser war zu dieser Zeit noch immer im Terence Hill Museum. :)
Aber nicht nur Stargäste waren anwesend. Es drängelten sich hunderte von Fans um die Statue. Man hatte den Zulauf wohl unterschätzt, denn es gab keine Absperrungen um die Statue. Dennoch scheint alles gut gegangen zu sein und die Fans benahmen sich wirklich zivilisiert. Unsere Drei Besucher hatten einiges zu tun in der Menge und befreiten sich später aus dem Gedränge und schauten sich das Treiben aus der Entfernung an. Im Laufe der nächsten Stunde wurde der Ansturm dann auch weniger und man hatte die Gelegenheit auch noch einmal in Ruhe mit Maurizio, Cristiana und Diamante zu sprechen. Mit Maurizio wurde dabei rum gescherzt, dass scheint zur Tradition zu werden, denn jeder Besuch, auch von uns selbst verlief so. Für das geplante Bierchen war dann leider keine Zeit, da die Oliver Onions einen engen Zeitplan haben. Sie müssten spätestens 21 Uhr wieder los, da in Verona das nächste Konzert vorbereitet wird. Unser Vorortteam genoss daraufhin noch ein wenig die Atmosphäre, plauderten nochmal kurz mit dem Zeichner Alberto Baldisserotto.
Sie wollten sich gegen 20:15 Uhr schließlich bei den noch immer komplett anwesenden Ehrengästen verabschieden, als es plötzlich hieß, wir gehen nun alle noch zusammen was essen. Dem stimmten sie natürlich mit Freude zu und machten sich auf den Weg in das verabredete Lokal im sogenannten Stadtteil "Altes Venedig" (Antica Venezia). Matteos Ortskenntnisse erwiesen sich dabei als sehr hilfreich. Im Lokal erlebten sie dann einen sehr entspannten Abend mit Cristiana, Diamante, Maurizio, Andrea und weiteren netten Gästen des italienischen De Angelis-Fanclubs. Das gemeinsame Bier mit Maurizio erwies sich somit plötzlich als sehr real, nur dessen ursprünglicher Zeitplan ging natürlich ziemlich vor die Hunde. Es wirkte allerdings nicht so, als wäre irgendjemand deswegen besorgt gewesen.
Die italienische Lebensart und Gastfreundschaft hatte den Terminkalender ein Schnippchen geschlagen und somit einen tollen Abend und einen würdigen Abschluss der Italienreise verschafft. Grazie!
Noch ein wenig über die Statue. Sie ist der Größe Bud Spencers nachempfunden. Erschaffen wurde sie vom Künstler Fabrizio Galli, der aus Viareggio stammt und dort für den alljährlichen Karneval schon mehrfach ähnliche Statuen aus Glasfaser erstellt hat. Auch die Bud-Spencer-Statue ist aus Glasfaser und damit sehr leicht. Bud Spencer ist hier als Seemann in seiner Rolle aus Sie nannten ihn Mücke dargestellt. Die Pose ist genau dem Film entliehen, da schaute Bud im Film auf das Meer hinaus. Damit man ihn besser sieht, wurde die Statue mit dem Rücken zum Meer gestellt. Auf dem Boden liegend neben der Statue sind eine Sporttasche mit einem American-Football-Helm und zwei Boxhandschuhen modelliert. Letztere sind eine Anspielung auf den Film Der Bomber, neben Sie nannten ihn Mücke der zweite Film, den Bud Spencer damals in Livorno und Umgebung gedreht hat.
Wir bedanken uns sehr herzlich, dass die Heyse Brüder für uns den langen Weg auf sich genommen haben, wobei wir davon ausgehen, dass dies nicht soooo schlimm war. Matteo hatte ja ein Heimspiel, da er so auch seine Eltern wieder besuchen konnte. Dennoch auch großen Dan an ihn. Somit konnten wir Euch Fans einen Eindruck von diesem schönen Tag vielleicht ein wenig näher bringen.
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Sven
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20.08.2020 21:54:30 Uhr
Toll! Danke für die Infos.
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Norbi
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06.06.2019 10:32:06 Uhr
Geil, bin per Facebook hier drauf gekommen und freue mich, dass ihr Euch da so rein hängt und uns Fans auf den aktuellen Stand haltet.
Und zwecks der Frage bei Facebook, wäre natürlich auch gerne bei so einem Fantreffen dabei. Da lohnt sich dann der Urlaub. :) -
Tony Brandt
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06.06.2019 09:57:30 Uhr
...absolut toll ! Leider liegt mir das Reisen aus gesundheitlichen Gründen meist nicht so aber finde es schön das ihr uns (die Masse) daran teilhaben lasst.
Ich hoffe das ich eines Tages auch mal dort vor Ort stehen kann!
Lg
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Nicole Fabiane
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06.06.2019 09:15:22 Uhr
Sehr, sehr schön wie Ihr hier über das alles berichtet. In unseren Medien war gar nichts dazu zu lesen. Bei Euch gibt es immer beste Hintergrund Infos zum Spencer/Hill Universum. Dankeschön kann man da als eingefleischter Bud Spencer und Terence Hill Fan nur sagen!
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Eric Heyse
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06.06.2019 08:11:19 Uhr
Wir haben zu danken, denn ohne eure Idee uns dorthin zu schicken, hätten wir die Anstrengung vermutlich nicht auf uns genommen. Und das wäre rückblickend sehr schade gewesen, denn trotz aller Anstrengungen hat sich die Reise mehr als gelohnt. Wir hatten eine tolle Zeit vor Ort und haben viele nette Menschen kennengelernt bzw. wieder getroffen.